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Auf dem Weg nach Nantes

  • Autorenbild: tine
    tine
  • 19. Sept. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Start: Gestern, Mittwoch, mittags um 12 Uhr. Alles fertig gepackt, Google Navi angeworfen und los ging es. Über Saarbrücken, die Strecke, die ich wie meine Westentasche kenne, weil ich hier so oft zu Krabat gefahren bin, als wir noch eine "Fernbeziehung" hatten. Über die Grenze nach Frankreich und bald kam die erste Péage (die französische Maut).


Einige Pausen und 450km später kam ich abends an meinem geplanten Übernachtungsplatz an, ein kostenloser Wohnmobilstellplatz am Rand eines kleinen Dorfes mitten in der Champagne. Von sechs Plätzen waren bereits vier Stück belegt, ideal für meine erste Nacht allein im Bus - kostenlos und legal in der Pampa stehen ohne allein zu sein!


Meine belgischen Nachbarn hatten auch noch zwei Hunde dabei, die beim Anblick von Annie anfingen zu bellen und kaum noch zu stoppen waren. Zum Übernachten perfekt, denn die beiden hätten sofort Alarm geschlagen, wenn irgendjemand versucht hätte, in unsere Wohnmobile einzubrechen. So beruhigt konnte ich schlafen wie ein Stein in meiner ersten Nacht ganz allein im Bus und weit weg von Zuhause. Ich geb zu, ich hatte echt Schiss vor der ersten Nacht, genau genommen Angst vor der Angst, denn ich hatte hauptsächlich Schiss, dass ich mich alleine fürchten würde. Zum Glück bin ich ja auch nicht ganz allein, denn Annie ist immer an meiner Seite.


Morgens in der Champagne

An den Weinreben hingen noch Trauben. Am nächsten Morgen habe ich mich auf den Weg in den nächsten Ort gemacht und mich gewundert, warum es hier wie ausgestorben war - kein Wunder, die Leute sind alle bei der Weinernte. Einige konnte ich beim Vorüberfahren beobachten.



Heute ging es dann weiter, mit Zwischenstopps zum Tanken und Baguette kaufen in Épernay, übrigens der Partnerstadt von Ettlingen. Hab ich mich gleich wie zuhause gefühlt.


Weiter über die Landstraße weit unterhalb von Paris, weil ich Paris, den zugehörigen Verkehr und das Autobahnchaos rund um Paris tunlichst meiden wollte. Die Strecke über die Landstraße war wunderschön, die Sonne schien und es ging gemütlich voran. Auf der Autobahn fahre ich auch nicht schneller - mein Bussle fährt eben am liebsten 90km/h. Er kann schon schneller (auf dem Heimweg fallen ihm die 110km/h ganz leicht!), aber ich bin ja nicht in Eile. Ergo lasse ich mir Zeit. Trotz der Entfernung zu Paris kam ich in Staus, Baustellen und Umleitungen, so dass ich erst um drei Uhr nachmittags wirklich an Paris vorbei war.



Oben ein Bild von einem typischen französischen Aire du pique-nique, einem Rastplatz. Hier gibt es an jedem Rastplatz ordentliche Toiletten, mal mehr oder mal weniger sauber, aber zumindest in der Theorie immer mit Klopapier und Seife zum Hände waschen. Es gibt Picknickbänke unter Bäumen im Schatten und meistens einen Kinderspielplatz. Ich mag die französischen Rastplätze, meist sind sie auch mit Bäumen und Büschen von der Autobahn abgetrennt. So hat man wirklich die Möglichkeit sich in einer kurzen Pause zu erholen.


Gegen 6 Uhr abends bin ich auf meinem heutigen Übernachtungsplatz angekommen, eine Art freier Zeltplatz an einem kleinen Fluss, ca. 10km von der Autobahn entfernt. Es ist ruhig hier und die umgebende Natur super schön. Vorhin kam zum Glück noch ein zweites Wohnmobil, so dass ich heute Nacht hier nicht ganz alleine stehen muss. Es ist wunderschön, nur eben ein bisschen einsam.



Jetzt bin ich kurz hinter Le Mans und nach Nantes sind es morgen wohl noch zwei Stunden. Annie war auch froh, dass die Fahrt für heute vorüber war, das ständige Ruckeln im Bus und die Schlaglöcher machen ihr keinen Spaß. Sie schaut mich immer ganz empört an, wenn ich wieder durch ein unvermeidbares Schlagloch gefahren bin, wie ich denn dazu komme, sie aus dem Schlaf zu reißen. Heute Abend durfte sie hier noch frei rumstromern und nach Stöckchen jagen und ein bisschen rennen.


Annie ist glücklich, dass wir für heute angekommen sind

Und wer wissen will, wo ich mich so rumtreibe, aber mit französischen Städtenamen nix anfangen kann, der schaut einfach auf die Karte!

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