Dolce far niente
- tine
- 5. Okt. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Letzter Tag in Moliets. Ich hatte mir nichts vorgenommen und wollte den letzten Tag hier so richtig genießen. Und das habe ich in die Tat umgesetzt.
Der Sonnenschein fiel sanft durch die Pinien, es waren angenehme 20 Grad und kaum Wind. Heute Morgen gab es wieder ein Pain au Chocolat und ein Baguette, danach haben Annie und ich den Nachmittag mit Ausruhen verbracht. Ich lag bei weit geöffneten Türen in meinem Bus und habe die ersten zwei Folgen der neuen Staffel meiner Lieblingsserie geschaut. Dolce far niente!
Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg, um dem Meer in Moliets anständig Tschüss zu sagen.

Über dem Land hing eine dicke dunkle Wolkendecke, aber am Strand und auch bei mir am Campingplatz blieb es sonnig bis in die Abendstunden.
Annie wurde von einer jungen Hündin permanent zum Spielen aufgefordert. Erst sah ich weit und breit keinen Besitzer zu dem Hund, aber dann kam irgendwann eine Frau angelaufen. Mit nichts bekleidet außer der Hundeleine, zumindest war das ein Erkennungsmerkmal, dass sie die Hundebesitzerin war. Die Naturistes in Frankreich... Was soll ich sagen, für mich ist es ungewohnt, weil ich mich daheim nicht an FKK-Baggerseen rumtreibe. In Frankreich an den endlosen Stränden ist es normal, auch mal ohne Badekleidung oder sonstige Kleidung herumzulaufen. Der Anblick der Frau mit nichts als der Hundeleine in der Hand war trotzdem irgendwie amüsant.
Annie spielt natürlich immer nur dann, wenn ich gerade nicht die Kamera auf sie richte. Kurz vor und auch noch nach meinem Video ist sie mit der Hündin rumgetollt, als ob sie den ganzen Tag nur darauf gewartet hätte, endlich am Strand spielen zu dürfen.
Wir haben das Meer nochmal so richtig genossen.
Als Annies Spielkameradin dann wieder mit der nackten Frau verschwunden ist, haben wir noch eine Weile weiter gespielt. Stöckchen gab es keine, aber Annie jagt auch geworfenen Steinen hinterher, wenn sie gerade Lust zum Spielen hat. So sind wir am Strand rumgetobt und haben dann noch ein bisschen auf die Wellen geschaut.
Es war wieder Ebbe und die Wellen kamen recht sanft an den Strand. Meine Gedanken wanderten zum Spruch Jetzt oder Nie, also kurzerhand Hose ausgezogen (ich hatte ja Badekleidung an!) und nochmal rein in die Wellen!
Während ich die Wellen und die Brandung um meine Füße und Beine sprudeln ließ, hat Annie brav auf meine Sachen aufgepasst. So nah ran ans Meer mag sie sowieso nicht.

Natürlich musste ich auch noch einige schöne Fotos machen. Schließlich müssen wir ja Moliets morgen verlassen, weil der Campingplatz schließt.
Kriegt man nicht genug davon, oder? Es ist so herrlich!

Annie musste heute wieder zwei Mal durch den Fluss schwimmen und das hat sie hervorragend gemeistert. Sie ist so eine starke Schwimmerin, dass ich sie heute mit der Leine gar nicht halten musste! Sie hat die andere Seite ganz aus eigener Kraft erreicht. Klasse, oder?
Abends habe ich dann noch alles vorbereitet für die Weiterreise morgen. Den Bus ausgefegt, aufgeräumt, abgewaschen, geduscht, Sachen verpackt und verräumt... Was man eben so macht, damit man am nächsten Morgen nicht mehr so viel zu tun hat.
Während ich da beschäftigt war, hörte ich plötzlich laute Geräusche von meinem Busdach, wie große Regentropfen oder Hagelkörner. Mein erster Gedanke war, wegen der schwarzen Wolkendecke über dem Inland, huch, fängt es an zu regnen? Ich schaute aus dem Bus und um mich herum segelten Teile von Pinienzapfen auf den Boden. Fast trafen sie mich am Kopf. Saß doch über uns ein dreistes Eichhörnchen in der Pinie und gönnte sich einen kleinen Pinienzapfen-Nachmittags-Snack! Noch über eine Viertelstunde lang segelten Pinienzapfen-Stücke um uns herum auf den Boden. Auf meinen Stuhl, in Annies Wassernapf... Diese Eichhörnchen haben echt keine Tischmanieren.
Morgen geht es weiter, wohin genau werde ich morgen früh entscheiden. Vielleicht geht's schon nach Spanien, oder ich mache noch einen Stopp ein paar Kilometer weiter von hier bei der Quiksilver Surf WM. Je nachdem, wozu ich morgen mehr Lust habe. Soll auch wieder regnen, also mal schauen.
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